Aktualisierung: 1. Januar 2024

1. Blockflötentag

Persönlicher Bericht über den 1. Blockflötentag am 22.11.03 in Schwelm im Ibachhaus

Als ich um 11 Uhr den Ausstellungsraum im Ibachhaus betrat, reparierte das Ehepaar Tune von der Fa. Moeck, links in der Ecke, schon fleißig, mitgebrachte Blockflöten, umsonst. Wie immer, war der Andrang entsprechend.

Yoav Ran war mit seinen Blockflöten aus Israel angereist . Er bot außerdem einen Kurs an: "Blockflötenbau und -Reparatur", in dem jeder seine eigene Blockflöte verbessern konnte. Leider waren nur drei Interessierte dabei. Der Kurs soll sehr gut gewesen sein!

Ich hätte auch gerne daran teilgenommen, aber im Moment war der Kurs: "Das Ornament belebt die Musik"mit Karsten Eric Ose, für mich wichtiger. Im ersten Teil des Kurses zeigte er uns an Hand von Folien und Musikbeispielen auf CD, die verschiedensten Möglichkeiten der Verzierung in ihrer Zeit, in verschiedenen Stilen und des Wievieldavon in welchen Stücken, auf , sprach auch über die persönlichen Vorlieben der Komponisten. Es gibt tatsächlich eine Walze auf der orginale Verzierungen von Händel zu hören sind, die auch in seiner Zeit hergestellt wurde. Vermutl. sind sie aber eher für Tasteninstrumente gedacht. Der zweite Teil des Kurses war praktischer Art. Da scheinbar niemand den Kurs aktiv gebucht hatte, hatten seine Schülerinnen etwas vorbereitet (zwei mutige ältere Damen). Eine von ihnen hatte noch nicht lange Unterricht, brachte aber trotzdem schon erstaunliche und kreative Verzierungen zustande, die zum Teil noch etwas geordnet werden mußten, was wiederum Einblick in das Timing und die Artikulation der Ornamente gab. Fragen, die gestellt wurden, wurden von K.E.Ose sehr nett und genau beantwortet. Dieser Kurs war besser besucht und ebenfalls sehr gut.

Ja und dann kamen zwei Konzerte, die einfach Spitze waren.

Das Vorkonzert bestritt das "Trio l'art de bois" aus Freiburg. Die drei Studentinnen (Verena Fütterer, Margret Görner, Lena Hanisch), wurden von Frau Schmidt-Laukamp als Preisträger des Wettbewerbs in Engelskirchen eingeführt.

Ich frage mich, wo das noch hinführen soll, die waren so wahnsinnig gut!

Sie spielten :
einiges aus dem "Tierkreis" von Stockhausen mit eigenen Arrangements,
Kirie von J.Baldwin,
aus dem "Buxheimer Orgelbuch"Diminutionen über O rosa bella
Anonymus (16.J.H.) Tre Fontane, mit eigenem Arrangement
Sonate F-Dur von J.J.Quantz,
Articulator lll von A.Dorwarth und
Variationen über "La Follia" Arr.: La Fontegara Amsterdam.

Darauf folgte das Konzert der Profis "Ornamente 99"

Genau wie die Konzertreihe von "early music" hatten sie Fünfjähriges, was K.E.Ose veranlasste, jedem Musiker ein Fläschen Prickelndes zu reichen. Wahrscheinlich war es das, was bewirkte, dass dieses Konzert schäumend herüberschwappte. Jedenfalls war es eine sehr heitere Atmosphäre, da bei den Blockflöttisten und dem Fagotttisten der Schelm im Nacken saß , was sich aber irgendwie mehr zufällig ergab, da sich D. Oberlinger und K.E.O. nicht einigen konnten, wo ihr gemeinsamer Ständer stehen sollte. Das tat aber der wundervollen Musik die sie machten, keinen Abbruch, im Gegenteil. Was mir aber noch besonders im Sound von Ornamente 99 gefällt, sind die beiden Oboen. Ein absolut "himmlisches Vergnügen".

Dieses Ensemble setzt sich zusammen aus:
Dorothee Oberlinger u.Karsten Eric Ose- Blockflöte,
Martin Stadler u.Luise Baumgartel-Oboe, beide, zwischendurch auch Blockflöte
Alexander Puliaev-Cembalo
Christian Beuse -Fagott.

Das Programm war auch ganz so nach meinem Geschmack :
einige Stücke aus "The Fairy Queen" von Henry Purcell,
Sonate in C von Gottfried Finger,
A Chacony von Purcel,
Triosonate in B-Dur von G.F. Händel
"Suonata da camera a tre","La Follia" in g ,op.1/12 von A.Vivaldi und
Concerto in BDur ,op.8 Nr.1, von J.CH.Pepusch.

Natürlich wurden auch noch Zugaben erklatscht, die ich aber hier nicht aufführen kann . Ich kann nur sagen, wer nicht da war, hat was verpaßt !
Gruß ...Sabeth